Um dem Arbeitskräftemangel zu begegnen, setzen die Mitgliedsunternehmen der IHK Karlsruhe auch auf eine fundierte Ausbildung im eigenen Unternehmen. Das zeigt ein Blick auf die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsstart am 1. September. Dennoch bleibt die Situation auf dem Ausbildungsmarkt für viele Betriebe angespannt. Immer weniger Unternehmen finden ausreichend Auszubildende. Dies entspricht auch dem Bundestrend. Aber es gibt Lichtblicke.
Besonders schwierig ist die Suche nach Auszubildenden in Gastronomie, Industrie und Handel, so das Ergebnis der aktuellen Ausbildungsumfrage 2023 der Deutschen In-dustrie- und Handelskammer (DIHK. Im Bezirk der IHK Karlsruhe sind laut IHK-Lehrstellenbörse aktuell noch 269 Plätze unbesetzt. „Man kann dieser Zahl mit Erschrecken begegnen. Wir dagegen sehen es als eine gute Chance für junge Menschen. Denn eine Ausbildung kann auch unterjährig begonnen werden und so haben noch zahlreiche Unentschlossene die Möglichkeit, ihren Start ins Berufsleben kurzfristig zu beginnen“, erklärt IHK-Präsident Wolf-gang Grenke. Auch für das nächste Ausbildungsjahr werden bereits mehr knapp 500 Lehrstellen in der IHK-Lehrstellenbörse angeboten.
Rund 3.000 junge Menschen starten in diesen Tagen in der Region mit einer dualen Ausbildung in einem IHK-Beruf in ihr Berufsleben. Die Ausbildungsbetriebe der IHK Karlsruhe ließen bis zum 31.8.2023 insgesamt 2.991 neue Ausbildungsverhältnisse bei der Industrie- und Handels-kammer Karlsruhe eintragen. Der Einzelhandel im Bezirk der IHK sucht weiter nach Auszubildenden. Selbst größere Unternehmen aus diesem Sektor haben noch unbesetzte Stellen. „Es lohnen sich daher Initiativbewerbungen, auch wenn das Wunschunter-nehmen vielleicht keine Stellenausschreibung mehr veröffentlicht hat“, so Grenke. Nach Abklingen der Corona-Pandemie erholt sich auch langsam wieder der Tourismusbereich von den eingebrochenen Bewerberzahlen. Positiv sehen Unternehmen in die Zukunft, die Fachinformatiker/in ausbilden. Das Interesse an diesem Ausbildungsberuf ist bei jungen Menschen ungebrochen. Auch Mechatroniker/in möchten weiterhin viele Jugendliche werden.
Im Bereich der Metallberufe ist der Industriemechaniker/die Industriemechanikerin der vielseitigste und am häufigsten ausgebildete Beruf. Der Tenor der Ausbildungsbetriebe ist nahezu einstimmig. Oft kämpfen Sie damit, gerade im ersten Ausbildungsjahr mehr Unterstützung leisten zu müssen als noch vor wenigen Jahren. Vor allem Defizite im Bereich der Rechtschreibung und Mathematik sowie im Bereich der Allgemeinbildung sind auffällig. „Auch hier spüren wir die negativen Folgen von pandemiebedingtem Unterrichtsausfall und einem vorherrschenden Lehrermangel“, erklärt Grenke. Es sei aber sehr positiv und lobenswert, dass bereits zahlreiche Unternehmen ihre Anstrengungen verstärkt haben und ihren Auszubildenden auch in diesem Zusammenhang helfend zur Seite stehen.
Um die Attraktivität der dualen Ausbildung weiter zu steigern, bieten die IHKs mit Start des neuen Ausbildungsjahres sechs neue beziehungsweise modernisierte duale Ausbildungsberufe an.
Diese sind:
- Gestalter/Gestalterin für immersive Medien (neuer Ausbildungsberuf)
- Glasapparatebauer/Glasapparatebauerin
- Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/Karosserie- und Fahrzeugbaumechanikerin
- Kunststoff- und Kautschuktechnologe/Kunststoff- und Kautschuktechnologin •
- Mediengestalter/Mediengestalterin Digital und Print
- Steuerfachangestellter/Steuerfachangestellte
Insgesamt können Jugendliche und junge Erwachsene nach Ende ihrer allgemeinbildenden Schulzeit nun aus ei-ner Gesamtzahl von 328 anerkannten dualen Ausbil-dungsberufen auswählen.
Weitere Informationen finden Sie auch unter Industrie und Handelskammer Karlsruhe | IHK Karlsruhe - IHK Karlsruhe