Seit seiner Gründung vor rund 300 Jahren zeigt sich Karlsruhe gründer- und unternehmerfreundlich. Und bis heute ist die Stadt geprägt von einer mittelständischen Wirtschaftsstruktur, die jungen Unternehmen zugutekommt. Von den mehr als 15.000 in Karlsruhe ansässigen Betrieben haben 99,4 Prozent weniger als 250 Beschäftigte. Auf der Suche nach Partnern oder Mentoren haben es Gründer daher oft mit Unternehmerpersönlichkeiten zu tun, die den besonderen Gründerspirit gut verstehen.
Unbürokratische Unterstützung: Karlsruher Prinzip der kurzen Wege
Die Kompetenzschwerpunkte der Karlsruher Wirtschaftslandschaft sind: Informations- und Kommunikationstechnologie, Energie, Automotive, Künstliche Intelligenz (KI) sowie Kultur- und Kreativwirtschaft. Dieser Mix ist alles andere als beliebig; Karlsruhe arbeitet durch gezielte Netzwerkarbeit die Stärken des Standorts immer weiter heraus. Daraus entwickelte sich das erfolgreiche Karlsruher Prinzip der kurzen Wege. Dazu gehören die enge Verzahnung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, unbürokratische Unterstützung sowie aktive Netzwerke in den Kompetenzfeldern. Beispiele sind das CyberForum e. V. (IT), das Automotive Engineering Network AEN (Mobilität und Engineering), das K3 (Kultur- und Kreativwirtschaft) sowie das EnergieForum Karlsruhe und fokus.energie e. V. (Energie).
Und in diesem gründungsfreundlichen Ökosystem werden Erfolgsgeschichten geschrieben. Das Start-up Ineratec, eine Ausgründung aus dem Karlsruher Institut für Technologie, wurde 2018 mit dem deutschen Gründerpreis ausgezeichnet. Bereits 2020 war das Unternehmen – mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung und weiterer Netzwerkpartner - auf dem indischen Markt angekommen. Karlsruhe schafft die Rahmenbedingungen, damit Start-ups mit ihren Ideen national und international erfolgreich sein können.
Gründerallianz Karlsruhe: das Partnernetzwerk für Gründungen
Die 26 Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und 41.200 Studierenden in der Fächerstadt bilden den Nährboden für Wissen und Ideen. Unsere Hochschulen und Forschungseinrichtungen sind Innovationszentren; hier entstehen neue Produktideen, aus denen im besten Fall erfolgreiche Ausgründungen hervorgehen.
Gründern steht in Karlsruhe ein breites Unterstützungsangebot zur Verfügung: von der Begleitung der ersten Idee bis zur Festigung des Unternehmens. Geballte Beratungskompetenz rund um Gründung und Finanzierung bietet die von der Wirtschaftsförderung Karlsruhe koordinierte Gründerallianz, in der sich rund 20 Partner aus Karlsruhe und der Region zusammengeschlossen haben. Zu diesem Angebot gehört aktuell auch, die Gründer schnell und umfassend über Hilfsangebote rund um Corona zu informieren.
Bedarfsgerechte Angebote: Acceleratoren und Inkubatoren
Hinzu kommen die sogenannten Acceleratoren, die Start-ups innerhalb eines festgelegten Zeitraums durch intensives Coaching unterstützen. Gute Beispiele hierfür sind das 2013 eröffnete CyberLab des CyberForum e. V. für Gründungen im IT- und Hightech-Bereich oder der Energie-Accelerator AXEL von fokus.energie.
Im Aufbau befindet sich der Smart Production Park, wo Gründungen an der Schnittstelle zwischen Hightech-Produktion und Digitalisierung aktiv begleitet und die Verzahnung von IT und Produktion vorangetrieben werden soll. Bis zu 20 Start-ups können zunächst in einer Accelerator-Umgebung ihre Startphase durchlaufen.
Allgemeiner und mittelfristig tätig sind sogenannte Inkubatoren, auch Gründerzentren genannt. Sie bieten Räume, Infrastruktur, Netzwerke und begleiten ein Start-up idealerweise auf seinem gesamten Weg. Inklusive Acceleratoren gibt es in Karlsruhe neun Gründungszentren mit einer Gesamtfläche von rund 33.000 Quadratmetern. Dort sind derzeit rund 260 Unternehmen eingemietet.